CrossFit bringt mir Flexibilität

Der Grund, warum ich über CrossFit „gestolpert" bin, war die Unzufriedenheit mit dem bis dato praktizierten Training. Es funktioniert einfach gar nicht mehr. Ich habe keine Regelmäßigkeit mehr hinbekommen, die Trainingserfolge blieben aus und im Ergebnis wurde ich immer unfitter.


CrossFit mit der Idee eines Trainingsprogramms, bei dem funktionelle Bewegungen bei hoher Intensität ausgeführt werden und die Bewegungen bei jeder Trainingseinheit permanent variiert werden, eröffnete mir die Option, jederzeit und überall trainieren zu können. Keine Ausreden mehr! Ich brauchte nicht mehr zwingend Equipment und der Zeitaufwand wurde ebenfalls überschaubar.


Die ersten zwei Jahre des CrossFit-Trainings spielten sich ausschließlich bei mir zuhause oder unterwegs in Hotels ab. Und ich war innerhalb kürzester Zeit wieder bei fünf Trainingseinheiten in der Woche. Ich folgte hauptsächlich den WODs der CrossFit-Mainpage. Wobei ich die WODs in der Regel nicht am selben Tag absolvierte, sondern in einen Pool aufnahm und dann durchzog, wenn es passt. Zuhause hatte ich Equipment, wie Langhantel, Kettlebells, Rudergerät etc. - ein Mini-Garage-Gym, unterwegs hatte ich mein eigenes Körpergewicht und eventuell mal einen 20 Liter Wassersack, der sich optimal in jeden Koffer verpacken lässt. Bei der Anpassung / Skalierung der WODs orientierte ich mich vorrangig an den Empfehlungen des Brand X Forums1.


Ein kurzes WOD mit entsprechendem Warm Up habe ich immer irgendwie unterbringen können. Und wenn ich ursprünglich vielleicht ein Lauf-Workout machen wollte und es dann abends regnete: egal - ein AMRAP aus Air Squats, Push Ups und Sit Ups oder 100 Burpees auf Zeit waren immer eine gute Alternative.


Klar muss man sich viel Arbeit selbst machen. Aber gerade dadurch erreiche ich einen hohen Grad an Flexibilität. Das Planen und Abstimmen der Trainingseinheiten nimmt einem in einer Box der Trainer in Teilen ab. Obwohl ich inzwischen die Vorzüge des Trainings in einer Box sehr zu schätzen gelernt habe - könnte oder wollte ich irgendwann nicht mehr in einer Box trainieren, würde ich CrossFit trotzdem kontinuierlich weiter betreiben. Ich müsste dann eben wieder mit dem Equipment improvisieren.
Nach meiner Einschätzung bietet CrossFit etwas Einzigartiges, dass man jederzeit und überall auf der Welt betreiben kann - mit improvisiertem Trainingsequipment (wie dem sandgefüllten Basketball statt einem teuren Medizinball oder dem Wassersack) genauso wie mit Hightech-Equipment. Hauptgrund ist nicht nur die Idee des Trainingsprogramms an sich, sondern auch der „Open-Source-Charakter" von CrossFit: alles Wissen über CrossFit ist frei verfügbar. Und das ist richtig viel: von „wie führe ich eine Bewegung richtig aus", über „wie erarbeite ich mir die Fähigkeit X" bis hin zu notwendigem Hintergrundwissen ist alles vorhanden und somit für jedermann lernbar und umsetzbar.

1Leider haben sich CrossFit HQ und Brand X wegen Markenrechten zerstritten. Deshalb veröffentlicht Brand X keine aktuellen Skalierungen mehr. Das alte Forum ist aber noch erreichbar und durchsuchbar - und dementsprechend hifreich. (Update 20.12.2016: das Forum ist derzeit offline, für angemeldete User meiner Seite gibt es einen Zugang zu meiner persönlichen "Skalierungsdatenbank")