Eigene Erfahrung
Wie ich in die Zone kam...
Sport hat in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt. Da ich mir in meiner Jugend schwere Knieverletzungen zugezogen habe, musste ich früh lernen, dass für mich eben manche Sportarten nicht mehr gehen, dafür aber andere Sportarten - entgegen der Einschätzung der Ärzte - sehr wohl möglich waren und sind. Im Ergebnis habe ich 25 Jahre Kampfsport trainiert und seit meinem zwanzigsten Lebensjahr Fitnesstraining betrieben. Als ich dann aber einen Bürojob mit vielen Dienstreisen antrat, musste ich feststellen, dass das gewohnte lineare Training nicht mehr umsetzbar war für mich. Und das die verbleibenden Trainingsreize alleine nicht mehr ausreichten, um mich fit zu halten. Nach ein paar Jahren hatte ich es erfolgreich geschafft bestehende Muskelmasse in Körperfett umzuwandeln. Zeit die Reißleine zu ziehen. Mitte 2012 habe ich dann mein erstes CrossFit WOD zuhause absolviert - und war angefixt! Seitdem trainiere ich nach der Idee von CrossFit, zuerst nur zuhause, seit 2014 auch in einer Box.
Kurze Zeit später begann ich auch meine Ernährung umzustellen.
Bewusst ernährt habe ich mich schon immer. Ich habe auf Qualität und
Bioprodukte geachtet und wusste spätestens seit meiner Zeit als
Fitnesstrainer, was der glykämische Index ist und dass ein Zuviel an
stärkehaltigen Kohlenhydraten schlecht für die Linie ist. Die von Greg
Glassman formulierte Kurz-Formel führte
mir das aber nochmal vor Augen. Da bei den CrossFit-Leuten zu dieser
Zeit Paleo als Ernährungsweise hoch im Kurs stand, habe ich mich daran
versucht. Zugegebener Maßen nicht hundertprozentig konsequent, aber
zumindest was die Qualität der Lebensmittel anging immer auf hohem
Level. Aber wirklich erfolgreich war ich damit nicht: Körperfettanteil
immer noch zu hoch, Blutwerte und Blutdruck nicht gut (trotz reichlichem
Training).
Mitte 2014 habe ich dann auf die Zone-Diet umgestellt und war von
den spürbaren Auswirkungen äußerst überrascht. Innerhalb einer Woche
hatte ich spürbar mehr Energie. Suppenkoma hatte ich beispielsweise auch
während der Paleo-Zeit, jetzt war es plötzlich ein Fremdwort für mich!
Und innerhalb von drei Monaten waren meine Blutwerte unauffällig und
mein Blutdruck im Optimalbereich - was will man mehr. Nach einem halben
Jahr hatte ich mich wieder auf einen für mein Alter äußerst passablen
Körperfettanteil von 12 % gebracht und legte langsam aber sicher wieder
Muskelmasse zu. Und nach einem Jahr ist mein Körperfettanteil sogar
konstant unter 10%.
Aus meiner persönlichen Sicht funktionierte Paleo für mich nicht,
da diese Ernährungsweise den Hauptfokus auf die Qualität und Art der
Produkte legt und die Quantität außer Acht lässt. Somit hatte ich viel
zu viele Freiheiten, mir ein Zuviel an Fleisch und Nüssen zu gönnen. Die
quantitativ doch sehr restriktive Herangehensweise der Zone-Diet war
für mich hier zielführender. Was im Übrigen nicht heißen soll, dass
Paleo nicht ein guter Ansatz ist - und es gibt genügend Sportlerinnen
und Sportler, die „zonebased Paleo" betreiben.
Der Aufwand
Als ich mit der Zone-Diet startete, war mir schon bewusst, dass sich in puncto Ernährung ein Mehraufwand ergeben wird. Allerdings war mir nicht ganz klar, wie sich das auswirken würde.
Ich hatte einen Mordsrespekt davor, dass ich plötzlich alles
abwiegen muss und hatte auch dementsprechend dabei den Hauptaufwand
vermutet. Tatsächlich bestand dann aber zu Beginn der größte Zeitaufwand
darin, mir meine Mahlzeiten zusammenzustellen. Das hat am Anfang sehr
viel Zeit in Anspruch genommen - wurde aber mit zunehmender Routine
weniger. Sehr hilfreich waren hier das Vorausplanen und das
Dokumentieren, so konnte ich immer mehr auf bewährte
Rezepte/Mahlzeitenkombis zurückgreifen.
Grundsätzlich ist das
Zubereiten von Mahlzeiten insgesamt zeitintensiver geworden. Das liegt
aber auch daran, dass ich recht gerne koche und meine Mahlzeiten nicht
ganz so einfach haben will. Aber auch für jemanden, der es einfacher
liebt gilt die Devise: Zeit einplanen für die Essenszubereitung - Bohnen
putzen, Gemüse schneiden etc., eigentlich das Kochen allgemein benötigt
nun mal Zeit. Und da ich ja auch immer alle meine Mahlzeiten für den
nächsten Tag vorbereiten muss, ist die Zeit, die ich in der Küche
verbringe natürlich schon deutlich länger.
Mehr Kochen bedeutet natürlich auch: mehr Spülen. Bin ich froh
über unsere Spülmaschine! Pro Tag habe ich 3 - 5 Plastikboxen mit Essen
dabei und dann noch das Geschirr und die Utensilien vom Abendessen, da
kommt ordentlich was zusammen.
Ob mich der Mehraufwand nicht manchmal nervt? Es wäre gelogen,
wenn ich das verneinen würde. Aber....den Zugewinn an Lebensqualität und
Fitness (Gesundheit und Leistungsfähigkeit), den ich durch die Zone
erhalte, den möchte ich nicht missen. Folglich freue ich mich also über
die Tage, an denen ich abends ein Cheat-Meal eingeplant habe, nicht
gekocht werden muss und sich der Aufwand dementsprechend reduziert. Und
ansonsten gehört es für mich einfach zum Alltag und stört mich nicht
weiter.